Lass uns über Insekten lernen!

Was ist ein Insekt?

Das ist eine wichtige Frage, denn nicht jedes kleine Tier ist ein Insekt. Es gibt mehr als eine Million bekannter Insektenarten auf der Welt. Mehr als die Hälfte aller bekannten Tierarten auf der Welt sind Insekten! Das sind ganz schön viele – und sie sind vielfältig!

Um diese Vielfalt zu verstehen, schauen wir uns zuerst an, was typische Merkmale von Insekten sind.

Eine Goldwespe - Ein sehr schönes Insekt, das die Merkmale von Insekten gut zeigt.

Was sind typische Merkmale von Insekten?

Insekten haben drei Körperteile. Die drei Körperteile sind Kopf (Caput), Brust (Thorax), und Hinterleib (Abdomen).

Insekten haben normalerweise sechs Beine. Diese Beine sind mit der Brust verbunden und nicht mit dem Hinterleib, wie in vielen Cartoons!

Insekten haben Flügel. Insekten haben in der Regel zwei Flügelpaare, es gibt aber auch Arten mit einem Paar (z. B. Zweiflügler) oder ohne Flügel (z.B. Silberfischchen – kennst du vielleicht aus dem Badezimmer).  Im Gegensatz zu anderen Tiergruppen haben Insekten Flügel UND mehrere Beinpaare.

Insekten haben Facettenaugen. Diese Augen bestehen aus vielen Ommatidien (kleine, einzelne Augen).

Insekten haben ein Paar Fühler (Antennen) an ihrem Kopf. Mit den Fühlern können die Insekten riechen, schmecken, tasten und vieles mehr.

Insekten haben ein hartes äußeres Hautskelett (=Exoskelett). Das Exoskelett sorgt für Struktur und schützt Insekten. Wirbeltiere haben ein sogenanntes Endoskelett, bei dem im Inneren des Körpers Knochen liegen. Wenn Insekten wachsen, verlieren sie ihr altes Hautskelett.

Insekten durchlaufen einen Prozess namens Metamorphose. Das bedeutet, dass sich die jungen Insekten (Larven) in erwachsene Insekten (Imago) verwandeln. Man sprichtvon einer Verwandlung weil die Larven in den meisten Fällen ganz anders aussehen als die Imagos. Der Vorteil der Metamorphose besteht darin, dass sich Larven und erwachsene Insekten unterschiedlich ernähren und auch in unterschiedlichen Umgebungen leben können (z. B. manche Fliegenlarven leben im Wasser, erwachsene Fliegen leben an Land).

Insekten haben allerlei Farben, Formen und Größen. Klicke auf das Bild und entdecke die Vielfalt und Schönheit von Insekten. Alle Bilder von Dominik Moser.

Fun facts und mehr

Das lateinische Wort insectum bedeutet eingeschnitten, da die Körper der Insekten in mehrere Abschnitte geteilt ist.

Viele Leute denken bei Insekten zuerst an Spinnen und Zecken. Aber Spinnen und Zecken sind keine Insekten! Zwei auffällige Unterschiede sind, dass diese 8 Beine und keine Flügel haben!

Die Beine von Insekten können sehr unterschiedlich in Gestalt und Größe sein. Heuschrecken haben beispielsweise Sprungbeine und können über einen Meter weit springen - das ist etwa das 20-fache ihrer Körperlänge! Stell dir vor, du könntest das auch!

Die Flügel von Insekten können auch sehr unterschiedlich sein: Die Flügel können dünn und durchsichtig (z.B. Hautflügler wie Bienen), hart und glänzend (Käfer) oder schuppig (Schmetterlinge) sein.

Insekten sehen weniger scharf als wir (wie eine Art verpixeltes Bild). Ihre Facettenaugen haben dafür oft einen weiten Blickwinkel und können Bewegungen besser erkennen. Einige Insekten können sogar Farben sehen, die für uns unsichtbar sind, wie z.B. Ultraviolett. Insekten sehen die Welt deutlich anders als wir Menschen!

Die Antennen von Insekten können auch sehr unterschiedlich sein. Manche männliche Schmetterlinge können Weibchen über mehrere Kilometer riechen!

Die Bedeutung von Insekten

Wahrscheinlich liebst du Schokolade oder auch süße Früchte. Vielleicht erfreust du dich auch über die Farbenpracht der Blüten im Frühling. Alle dies hat mit Insekten zu tun. Wie? Finde heraus, was Insekten mit deinem täglichen Leben und der Umwelt zu tun haben. Die Bedeutung von Insekten kann man sich anhand der 5 P‘s auf Englisch leicht merken:

  1. Pollinators (=Bestäuber)
  2. Prey and Predators (=Beutetiere und Jäger)
  3. Physical decomposers (=mechanische Zersetzer)
  4. Progress in science and technology (=Fortschritt in Wissenschaft und Technik)
  5. Provide Pleasure (=bereiten Vergnügen)

1. Insekten sind die wichtigsten Bestäuber (Pollinators)

Insekten sind die wichtigsten Bestäuber: Wir brauchen sie, um Äpfel, Erdbeeren, Tomaten und viele andere Obst- und Gemüsesorten zu erhalten. Sogar Kakao, der Hauptbestandteil von Schokolade, benötigt die Bestäubung durch Insekten. Wenn du also diese Früchte und Schokolade genießt, kannst du das nur wegen der Insekten! Eine allgemeine Faustregel besagt, dass etwa ein Drittel unserer Lebensmittel von Insekten bestäubt wird. Die überwiegende Mehrheit der natürlich vorkommenden Pflanzenarten ist auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, um Früchte und Samen zu produzieren, damit sie sich fortpflanzen können.

2. Insekten sind Beutetiere und Räuber (Prey & Predators)

Insekten sind Nahrung für viele andere Tiere, wie Vögel, Reptilien oder Fische. Das liegt daran, dass Insekten oft Pflanzenfresser sind. Viele Insektengruppen (z. B. Wespen, Libellen, Käfer) sind auch räuberisch unterwegs und fressen andere kleinere Tiere. Auf diese Weise begrenzen Insekten auch die Anzahl anderer Insekten, die du vielleicht als lästig empfindest (z.B. Gelsen, Blattläuse).

Als Beutetiere und Räuber sind Insekten unentbehrliche Glieder in den Nahrungsnetzen von Ökosystemen.

3. Insekten als mechanische Zersetzer (Physical decomposers)

Manche Insekten zerkleinern und zersetzen tote Organismen, Lebensmittelabfälle oder auch tierische Fäkalien (Kot). Diese Insekten bezeichnet man als mechanische Zersetzer (Destruenten). Die Zersetzung findet oft zusammen mit anderen Zersetzern wie Pilzen oder Bakterien statt. Die Zersetzung ist ein wichtiger Schritt im Kreislauf des Lebens, da sie dem Boden Mineralien zurückgibt, die dann von anderen Organismen (z. B. Pflanzen) wiederaufgenommen werden können. Sich von toten Organismen und Kot zu ernähren, mag für uns eklig klingen, aber ohne Insekten wäre ein Spaziergang in einem Park oder im Wald voller Leichen und Mist.

4. Fortschritt in Wissenschaft und Technik (Progress in Science and Technology)

Forschung an Insekten führt zu wichtigen Fortschritten in Wissenschaft und Technik. Ein großer Teil unseres Wissens über Vererbung und Genetik basiert auf der Forschung an Insekten. Die Forschung an Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster) wurde bereits mit mehreren Nobelpreisen ausgezeichnet! Neue Forschungen zeigen, dass einige Insekten sogar Plastik verdauen können, was zur Lösung des Müllproblems beitragen könnte!

Einige Insekten liefern auch Stoffe, die zur Herstellung von Medikamenten verwendet werden. Andere Insekten produzieren die intensiv rote Farbe Karmin, die in Lebensmitteln (Süßigkeiten, Joghurt) oder Make-up (Rouge, Lippenstift) verwendet wird.

Die Technologie der Insekten ist der des Menschen in vielen Bereichen noch voraus. Denke zum Beispiel an fliegende Dinge: Viele Menschen finden ferngesteuerte Drohnen cool. Die Inspiration für das Flugverhalten von Drohnen kommt von fliegenden Insekten. Und nun stell dir vor, dass ein echtes, viel kleineres Insekt nicht nur besser fliegt, sondern auch gleichzeitig sehen, riechen und sich orientieren kann, und das ohne Batterien! Es ist also wichtig, diese inspirierenden Lebewesen zu schützen!

5. Insekten bereiten Vergnügen (Provide Pleasure)

Denke an all die schönen Schmetterlinge, süße Marienkäfer oder die sommerlichen Geräusche der Grillen. Insekten haben schon viele Künstler*innen, Schriftsteller*innen, Designer*innen und andere Menschen inspiriert.

Wusstest du,dass der Erfinder von Pokémon, Satoshi Tajiri, als Kind gerne Insekten sammelte? Als er älter wurde, verschwanden die Grünflächen in der Stadt, wo er seine Insekten sammelte. Satosho Tajiri hatte die Idee, Kindern, die in Städten aufwachsen, die Möglichkeit zu geben, ebenfalls die Freude am Finden, Beobachten und Sammeln von Arten zu erleben. Dies ist eine der Quellen seiner Idee für Pokémon. Ohne Insekten gäbe es vermutlich gar keine Pokémon!

Wenn du dir Zeit nimmst, um Insekten genauer zu beobachten, so wirst du beeindruckt sein, von ihrer Schönheit! Probier es aus und entdecke die vielen Farben, Formen und Besonderheiten!

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Entdecke verschiedene Insektengruppen

Honigbienen

Allgemeine Informationen:

  • Es gibt hauptsächlich eine Honigbienenart, die weltweit gezüchtet wird: die Westliche Honigbiene (Apis mellifera).
  • Honigbienen sind soziale Insekten und leben das ganze Jahr über in großen Völkern (zehntausende Bienen).
  • Honigbienen haben komplexe soziale Strukturen und Kommunikationswege (Duft, Tanz, …).
  • Sowohl die Imagos (ausgewachsene Tiere) als auch die Larven benötigen Nektar und Pollen. Deshalb besuchen Honigbienen sehr viele Blüten, um genug Nahrung zu sammeln. Die Honigbienen produzieren Honig aus dem gesammelten Nektar.
  • Honigbienen sind Generalisten, die viele verschiedene Pflanzenarten besuchen, um Nektar und Pollen zu sammeln.
  • Honigbienen haben eher kurze Zungen und besuchen keine Blüten, bei denen die Zunge die Nahrung nicht erreichen kann.
  • Honigbienen sind wichtige Bestäuber, insbesondere für viele Obst- und Gemüsepflanzen.

Interessante Fakten und Geschichten:

  • Honigbienen können den Standort von Nahrungsquellen durch Tanzen mitteilen.
  • Honigbienen können aus dem von Blattläusen abgesonderten Honigtau einen besonderen Honig herstellen.
  • Zu den von uns verwendeten Bienenprodukten gehören Honig und Bienenwachs. Bienenwachs wird für Kerzen und verschiedene Kosmetika verwendet. Es gibt auch viele weitere Produkte (Propolis, Gelée Royal), die von Menschen genutzt werden.
  • Imker*innen kümmern sich um die Honigbienen. Imker*innen sammeln nicht nur Honig, sondern bringen die Bienenstöcke auch an andere Standorte und behandeln die Bienen gegen Parasiten.
  • Jeden Winter sterben viele Bienenvölker. Dennoch steigt die Anzahl der Honigbienenvölker weltweit an, da immer mehr Menschen Honigbienen züchten. Honigbienen kämpfen mit denselben Herausforderungen wie wilde Insekten (Mangel an Blumen; Bekämpfungsmittel in der Landwirtschaft; Krankheiten). Imker kümmern sich jedoch um die Honigbienen (füttern diese, züchten Völker nach und behandeln Honigbienen gegen Krankheiten). Darum haben Honigbienen eine Sondersituation, die nur teilweise mit wilden Insekten und dem Insektensterben vergleichbar ist.
Klicke/tippe auf das Bild, um die Vielfalt von Wildbienen zu entdecken. Alle Bilder von Dominik Moser.

Allgemeine Informationen:

  • Die meisten Wildbienen sind Solitärbienen. Das bedeutet, dass sie alleine leben und keine Kolonien bilden. Jedes Solitärbienenweibchen kann Eier legen.
  • Hummeln hingegen sind soziale Insekten und leben in Kolonien von bis zu 500 Individuen. Bei Hummeln gibt es eine Königin, die die Eier legt. Nur die jungen Königinnen überwintern und gründen im Frühjahr neue Kolonien.
  • Wildbienen können sowohl Pollen als auch Nektar sammeln, um sich und ihre Nachkommen zu ernähren.
  • Wildbienen bestäuben Kräuter, Wildblumen, Bäume, Obst- und Gemüsepflanzen.
  • Wildbienen sind eine wichtige Nahrung für viele Vögel.
  • Viele Wildbienen sind Spezialisten: Sie brauchen bestimmte Pflanzen als Nahrung und für ihre Nester.

Interessante Fakten und Geschichten:

  • Weltweit gibt es mehr als 20.000 Wildbienenarten, in Österreich etwa 696 (darunter 46 Hummelarten).
  • Im Gegensatz zu Honigbienen können Hummeln auch bei schlechtem Wetter (kalt, windig) fliegen. Sie können sich auf bis zu 30°C aufwärmen, auch wenn die Außentemperatur nur 0°C beträgt! Deshalb kann man Hummelköniginnen im Frühjahr so früh fliegen sehen.
  • Die meisten Wildbienen bauen ihre Nester im offenen Boden, einige in Hohlräumen oder hohlen Stängeln (z. B. Himbeeren). Bienenhotels helfen darum nur einem kleinen Teil der Wildbienen! Bienen, die Nester im Boden haben, brauchen verschiedene Typen offenen Boden mit Sand und/oder Erde.
  • Hummeln haben oft lange Zungen und können Nektar in tiefen Blüten erreichen.
  • Hummeln sind die besten Bestäuber für Tomaten: Sie erzeugen kleine Vibrationen, die den Pollen regelrecht herausschütteln.

Käfer

Klicke/tippe auf das Bild, um die Vielfalt von Käfern zu entdecken. Alle Bilder von Dominik Moser.

Allgemeine Informationen:

  • Käfer haben harte Vorderflügel, die ihnen Schutz bieten. Diese sind oft sehr bunt und glänzend.
  • Einige Käfer sind Bestäuber.
  • Viele Käfer zersetzen tote Pflanzen, tote Tiere und Kot mechanisch.
  • Einige Käfer leben als Unterwasser-Räuber von kleinen Insektenlarven oder kleinen Fischen.
  • Einige Käfer sind natürliche „Schädlingsbekämpfer". Laufkäfer fressen Larven anderer Insekten und auch kleine Schnecken. Marienkäfer und ihre Larven fressen Blattläuse.
  • Viele Käfer und ihre Larven sind auf totes Holz angewiesen. Die meisten Arten sind auf eine oder wenige Baumarten spezialisiert.
  • Einige Käfer treten als „Schädlinge“ in der Landwirtschaft (z. B. Kartoffelkäfer) und in der Forstwirtschaft (z. B. Borkenkäfer) auf. Besonders problematisch ist dies in Monokulturen mit geringer Vielfalt und wenn Pflanzen bereits geschwächt sind (z.B. Bäume durch Trockenheit).

Interessante Fakten und Geschichten:

  • Es gibt weltweit mehr als 400 000 bekannte Käferarten und mehr als 8000 Arten in Österreich! Käfer sind die vielfältigste Tiergruppe weltweit. Ein Viertel aller Tierarten auf der Welt sind Käfer!
  • Käfer können nicht stechen und sind für den Menschen harmlos.
  • Die Larven einiger Arten (z. B. Mehlwürmer) werden als Nahrung verwendet. Die Forschung zeigt, dass diese Larven sogar Plastik verdauen können und das Plastikmüllproblem lösen könnten.
  • Käfer, die im Wasser leben, können Luftblasen zum Atmen mit sich führen, wenn sie tauchen.
  • Mistkäfer (Scarabaeus sp.) waren im alten Ägypten sehr wichtig und wurden mit dem Sonnengott in Verbindung gebracht. Offenbar symbolisierte das Rollen einer Kotkugel durch den Käfer die Bewegung der Sonne.
  • Viele Menschen sammeln Käfer als Hobby, weil sie eine große Vielfalt an Farben und Formen haben.
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Allgemeine Informationen:

  • Schmetterlinge haben Schuppen auf ihren Flügeln. Diese Schuppen können sehr bunt sein und schöne Muster bilden.
  • Viele Schmetterlinge  haben lange saugende Mundwerkzeuge (= Rüssel), mit denen sie Nektar aus Blüten sammeln.
  • Schmetterlingsraupen brauchen oft ganz bestimmte Pflanzen, die sie fressen. Zum Beispiel sind manche heimische Arten spezialisiert auf Brennnesseln.
  • Schmetterlinge und Nachtfalter sind wichtige Bestäuber. Für viele Pflanzen mit langen Blütenröhren sind sie oft die einzigen Bestäuber, da nur sie mit den langen Rüsseln den Nektar gewinnen können.
  • Schmetterlinge sind auch Beute für Amphibien, Reptilien und Vögel. Fledermäuse fressen auch nachtaktive Schmetterlinge.

Interessante Fakten und Geschichten:

  • Weltweit gibt es etwa 180 000 Arten, in Österreich sind in etwa 4090 Arten bekannt.
  • Auf Madagaskar gibt es eine Nachtfalterart mit einem mehr als 30 cm langen Rüssel! Diese Nachtfalterart ist die einzige Art, die eine Orchidee bestäubt, die eine ähnlich lange Blütenröhre besitzt!
  • Schmetterlingsraupen scheinen mehr als sechs Beine zu haben. Neben den sechs echten Beinen haben sie auch mehrere Paare zusätzlicher „falscher“ Beine.
  • In vielen Regionen der Welt essen die Menschen die Raupen oder Puppen vieler Arten.
  • Die Seide, die wir für Kleidung verwenden, wird aus den Kokons des Seidenspinners (Bombyx mori) hergestellt, die die Puppen schützen. Seide ist eine der stärksten Naturfasern.
  • Die vollständige Verwandlung der Schmetterlinge ist faszinierend, denn Raupen und erwachsene Schmetterlinge sehen so unterschiedlich aus!

Zweiflügler - Fliegen und Mücken

Allgmeine Informationen:

  • Zweiflügler haben nur ein Paar Flügel und in der Regel sehr kurze und manchmal ausgefranste Fühler.
  • Viele Fliegen, wie z. B. Schwebfliegen, sind wichtige Bestäuber von Pflanzen. Sie sind besonders wichtig, wenn es kalt ist (z. B. in Nordeuropa und im Gebirge).
  • Viele Fliegenarten zersetzen Kot, tote Tiere oder Pflanzen.
  • Die Larven von Stechmücken und einigen anderen Fliegenarten entwickeln sich im Wasser und sind wichtig als Nahrung für viele Fische, Wasservögel und Amphibien.
  • Adulte Fliegen sind Nahrung für Vögel, Raubinsekten, Amphibien, Reptilien und Säugetiere (z. B. Fledermäuse).
  • Die Larven vieler Schwebfliegenarten sind natürliche „Schädlingsbekämpfer“, da sie Blattläuse fressen.
  • Mückenlarven ernähren sich von kleinen Organismen im Wasser und spielen eine wichtige Rolle beim Nährstoffrecycling.

Interessante Fakten und Geschichten:

  • Weltweit gibt es mehr als 100 000 Fliegenarten, in Österreich schätzt man, dass es 11.500 Arten gibt.
  • Manche Schwebfliegen (z.B. Hainschwebfliegen) ziehen im Winter tausende Kilometer in den Süden, so wie Zugvögel!
  • Schwebfliegen sehen „gefährlich" aus (oft gelb und schwarz wie Wespen), was andere Tiere abschreckt. Sie sind jedoch harmlos und können nicht stechen! Tipp: Schwebfliegen kann man leicht an ihren kurzen Fühlern erkennen (Bienen und Wespen haben lange Fühler!).
  • Schwebfliegen ernähren sich als erwachsene Tiere ausschließlich von Nektar und Pollen, weshalb sie sehr wichtige Bestäuber sind!
  • Die Kakaopflanze wird hauptsächlich von winzigen Fliegen bestäubt – ohne Fliegen keine Schokolade!
  • Nur weibliche Stechmücken stechen Menschen und saugen Blut. Die Hauptnahrung für erwachsene Mücken ist eigentlich Nektar. Auch Stechmücken bestäuben!
  • Manche Fliegen können sogar mit ihren Füßen riechen (z. B. die Stubenfliege).
  • Die Fruchtfliege (Drosophila melanogaster) ist für die Wissenschaft sehr wichtig. Die Forschung im Zusammenhang mit der Fruchtfliege zur Vererbungslehre (Genetik) wurde bereits mit mehreren Nobelpreisen ausgezeichnet!

Ameisen

Allgemeine Informationen:

  • Ameisen sind soziale Insekten und können in riesigen Kolonien von Millionen von Individuen leben.
  • Ameisenkolonien sind sehr gut organisiert. Ameisen können große Nester bauen und haben ein hohes Maß an Kommunikation.
  • Ameisen sind wichtig für die Ausbreitung von Samen. So werden z.B. die Samen einiger Frühblüher (u.a. Schneeglöckchen, Veilchen, Buschwindröschen, Lerchensporn) durch Ameisen ausgebreitet.
  • Viele Ameisenarten sind Raubtiere und fressen andere Insekten. Sie fressen viele Pflanzenschädlinge. Daher sind sie für viele Pflanzen wichtig.
  • Ameisen sind eine wichtige Nahrung für viele Vögel, Amphibien, Reptilien und sogar Säugetiere (z.B. Igel).
  • Ameisen sind auch wichtige Zersetzer - sie bauen abgestorbene Pflanzenteile, Kleintiere und Nahrungsabfälle ab.

Interessante Fakten und Geschichten:

  • Es gibt mehr als 13 000 Ameisenarten auf der Welt.
  • Einige Ameisenarten „halten" Blattläuse in „Farmen". Die Ameisen „melken" die Blattläuse auch, um Honigtau zu gewinnen. Honigtau ist ein süßer, zuckerhaltiger, klebriger Kot. Die Ameisen schützen die Blattläuse vor Fressfeinden und führen sie auch zu neuen Wirtspflanzen.
  • Das größte zusammenhängende Ameisenvolk ist fast 6000km lang und erstreckt sich von Italien bis Spanien!
  • Gemeinsam können die Ameisen Hindernisse überwinden (z. B. durch den Bau von Ameisenbrücken) oder größere Beutetiere angreifen.
  • Blattschneiderameisen sammeln Blätter und verwenden sie, um Pilze zu züchten, die sie essen!
  • Ameisen ernähren sich von allen Arten von Lebensmitteln, einschließlich Aas und Lebensmittelabfällen in städtischen Gebieten. Auf diese Weise sind Ameisen natürliche „Aufräumer“ für den Menschen.
  • Einige Ameisen produzieren Antibiotika, die in Medikamenten für Menschen verwendet werden könnten.

Allgemeine Informationen:

  • Es ist oft schwierig, zwischen Wanzen und Käfern zu unterscheiden. Viele Wanzen zeichnen sich durch ein dreieckiges Schild auf dem Rücken aus.
  • Einige Wanzen (z.B. Teichläufer) können auf dem Wasser laufen und sind häufig auf Seen zu sehen. Sie leben als Raubtiere und fressen andere Insekten. Es gibt auch Wanzen, die unter Wasser schwimmen können (z.B. Wasserskorpion).
  • Die meisten Wanzen saugen an Pflanzensaft. Einige Käfer sind Raubtiere, die andere Insekten fressen.
  • Viele Vogelarten fressen Wanzen. Blattläuse sind beliebtes Futter für Marienkäfer und Schwebfliegenlarven.
  • Einige Gruppen können Schädlinge im Haushalt (z. B. Bettwanzen) oder in Garten und Landwirtschaft (z.B. Blattläuse) sein.
  • Die Verwandlung der Wanzen ist unvollständig, d. h.junge Wanzen sehen nur geringfügig anders aus als die ausgewachsenen Tiere.

Interessante Fakten und Geschichten:

  • Einige Arten produzieren einen intensiv roten Farbstoff namens Karmin. Karmin wird in Farben und kosmetischen Produkten wie Rouge und Lippenstift verwendet. Es ist auch ein beliebter Lebensmittelfarbstoff (z. B. in Süßigkeiten, Joghurt)
  • Die wichtigsten Anpassungen an Raubtiere sind Tarnfarben (grün, braun) oder Warnfarben (z. B. rot).
  • Einige Arten stoßen zur Verteidigung einen stinkenden Geruch aus. Deshalb werden einige Arten auch Stinkwanzen genannt.
  • Blattläuse scheiden Honigtau aus, eine zuckerhaltige, klebrige Flüssigkeit. Ameisen fressen diesen Honigtau und schützen die Blattläuse vor Fressfeinden. Auch Honigbienen sammeln den Honigtau und verarbeiten ihn zu einer besonderen Art von Honig
  • Blattläuse können sich selbst klonen. Auf diese Weise vermehren sie sich sehr schnell. Es ist fast unmöglich, Blattläuse mit Pestiziden loszuwerden, weil sie sich so schnell vermehren. Viel besser ist es, natürliche Feinde (Marienkäfer, Schwebfliegen) zu schützen.

Heuschrecken

Klicke/tippe auf das Bild, um die Vielfalt von Heuschrecken zu entdecken. Alle Bilder von Dominik Moser.

Allgemeine Informationen:

  • Heuschrecken ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen, oft von verschiedenen Gräsern. Einige Arten sind auch Raubtiere!
  • Sie können sowohl springen als auch fliegen.
  • Viele Arten sind getarnt (grün, braun, gefleckt) und für Raubtiere kaum sichtbar.
  • Heuschrecken werden in zwei Untergruppen eingeteilt: Langfühlerschrecken und Kurzfühlerschrecken.
  • Es sind hauptsächlich die Männchen, die singen, um die Weibchen anzulocken. Der Gesang entsteht durch das Reiben von Körperteilen (Flügel, Beine) aneinander.
  • Einige Arten können mit ihren Beinen hören.
  • Langfühlerschrecken haben ein langes röhrenförmiges Organ am Ende ihres Hinterleibs. Es sieht aus wie ein gefährlicher Stachel, ist aber völlig harmlos: Es ist eine Röhre zur Eiablage. Heuschrecken, denen dieses lange Organ fehlt, legen ihre Eier in den Boden, indem sie ihren Hinterleib eingraben.
  • Heuschrecken sind Nahrung für viele Käfer, Ameisen, Spinnen, Vögel und kleine Säugetiere (z. B. Igel).

Interessante Fakten und Geschichten:

  • Weltweit gibt es etwa 20.000 Arten von Heuschrecken. In Österreich sind 139 Arten bekannt.
  • Einige Arten können große Schwärme bilden und sich von landwirtschaftlichen Kulturen ernähren.
  • Der größte jemals beobachtete Heuschreckenschwarm entstand 1875 und war so groß wie die Fläche Kaliforniens! Überraschenderweise ist die Art, die diesen Schwarm bildete, durch die Landwirtschaft und andere menschliche Einflüsse bereits ausgestorben!
  • In vielen Regionen der Welt essen die Menschen Heuschrecken. Heuschrecken könnten eine nachhaltige Nahrungsquelle der Zukunft sein. Sie haben einen hohen Proteingehalt, benötigen aber viel weniger Ressourcen als Rinder oder Schweine.
  • Viele Arten haben kräftige Hinterbeine. Ein Grashüpfer kann etwa einen Meter weit springen - das ist etwa das 20-fache seiner Körperlänge! Stell dir vor, du könntest das auch!

Wespen gehören wie Bienen und den Ameisen zur Gruppe der Hautflügler(Infos zu Bienen und Ameisen findest du auf anderen Seiten)

Allgemeine Informationen:

  • Einige Wespen sind soziale Insekten und bauen Nester und bilden Kolonien.
  • Einige Arten sind wichtige Bestäuber von Wildpflanzen. Feigenwespen sind die einzigen Tiere, die Feigen bestäuben.
  • Viele Arten von Schlupfwespen führen ein „Kuckucksleben" und legen ihre Eier in die Nester anderer Insekten. Die Larven fressen dann die Nahrung im Nest oder fressen sogar andere Insekten!
  • Die Larven der meisten Pflanzenwespen entwickeln sich in Pflanzen. Sie brauchen oft ganz bestimmte Wirtspflanzen.
  • Erwachsene Wespen sind Raubtiere und ernähren sich von vielen anderen Insekten wie Fliegen oder Mücken, aber sie jagen auch Spinnen. Einige Arten werden auch von unseren Lebensmitteln oder süßen Getränken angezogen.
  • Manche Vögel fressen Wespen. Dachse können Wespennester angreifen, um die Larven zufressen. Es gibt auch Raubvögel (z.B. den Wespenbussard), die gezielt Wespennester plündern.

Interessante Fakten und Geschichten:

  • Einige Gruppen von Wespen können stechen. Wespen tun dies nur, wenn sie oder ihr Nest gestört oder bedroht werden. Ruhe bewahren ist der beste Weg, um Stiche zu vermeiden!
  • Wespen sollten auch nicht getötet werden, da sie sich von anderen Tieren ernähren, die für Menschen lästig sein können, wie z. B. Stechmücken.
  • Einige Arten sind sehr bunt (z.B. Goldwespen).
  • Das Töten einer Wespe kann weitere Wespen anlocken, da die gefährdete Wespe ein chemisches Alarmsignal aussendet, das nach Banane riecht.
  • Einige Schlupfwespen werden zur biologischen Bekämpfung von „Schädlingen" in Gewächshäusern eingesetzt, wenn sie beispielsweise Blattläuse parasitieren. Sie helfen bei der Ernte von Tomaten, Erdbeeren oder Gurken.

Libellen

Klicke/tippe auf das Bild, um die Vielfalt von Libellen zu entdecken. Alle Bilder von Dominik Moser.

Allgemeine Informationen:

  • Libellen sind oft sehr farbenfroh, haben vier durchsichtige Flügel, einen dünnen Körper und große Facettenaugen.
  • Libellenlarven entwickeln sich im Wasser.
  • Libellenlarven gehören zu den wichtigsten Raubtieren im Wasser und fressen andere Larven von Fliegen, Mücken und sogar Amphibien oder kleine Fische.
  • Libellenlarven sind auch Nahrung für Wasservögel, Amphibien und größere Fische. Die erwachsenen Tiere haben fast keine natürlichen Feinde.

Interessante Fakten und Geschichten:

  • Weltweit sind etwa 5.600 Arten bekannt, in Österreich kennt man 78 Arten.
  • Libellen können nicht stechen und sind für Menschen völlig harmlos! Dennoch haben viele Menschen Angst vor ihnen. Alte Namen für Libellen („Teufelsnadel“, „Augenbohrer“,„Pferdetod“) deuten auf das Missverständnis hin, dass Libellen gefährlich sind.
  • Paarende Libellen fliegen im Tandem, was manchmal wie ein Herz aussieht. Männchen und Weibchen der gleichen Art können auch unterschiedliche Farben haben.
  • Libellen können mit einer Geschwindigkeit von etwa 50 km/h fliegen. Sie können auch an einer Stelle schweben, rückwärts fliegen und schnelle Kurven fliegen.
  • Der Flug der Libellen inspiriert Wissenschaftler*innen und Ingenieur*innen, die ferngesteuerte Drohnen bauen.
  • Ausgewachsene Libellen sind sehr erfolgreiche, fliegende Räuber (gutes Sehvermögen + wendiger Flug). Sie ernähren sich hauptsächlich von Mücken, Fliegen und anderen Insekten.
  • Fossilien zeigen, dass einige Vorfahren der Libellen (vor ca. 350 Millionen Jahren) eine Flügelspannweite von bis zu 75 cm hatten! Sie waren also so groß wie heutige Raubvögel!

Das Insektensterben - Was ist das? Warum spielt das eine Rolle?

Was ist das Insektensterben?

Viele Insektenarten in der Welt sind im Rückgang begriffen, sowohl was die Anzahl der Individuen als auch die Anzahl der Arten betrifft. Einige Insektenarten sind in Österreich bereits ausgestorben oder sogar weltweit ausgerottet! Das Insektensterben ist ein Teil der sogenannten Biodiversitätskrise.

Warum ist das Insektensterben ein Problem?

Der Rückgang der Insekten gefährdet viele Ökosysteme und wirkt sich direkt auf unser künftiges Leben aus. Wir brauchen Insekten, um Früchte von Pflanzen zu ernten - etwa 75 % aller Pflanzen werden von Insekten bestäubt. Eine allgemeine Faustregel besagt, dass etwa ein Drittel der Lebensmittel, die wir essen, von Insekten bestäubt wird. Wenn wir nicht genügend Insekten haben, wirkt sich das also auf die Produktion von Nahrungsmitteln aus! Insekten haben noch viele weitere Funktionen (denk an die 5Ps!) und sind wichtige Beutetiere für andere Tiere - wenn die Zahl der Insekten zurückgeht, leiden so gut wie alle Ökosysteme darunter.

Die meisten Früchte, die wir Essen, benötigen Bestäubung durch Insekten.

Wie stark ist der Rückgang der Insekten?

Eine Studie aus Deutschland (Krefeld-Studie von Hallmann et al. 2017) berichtet von einem enormen Rückgang von 75% in deutschen Naturschutzgebieten in 27 Jahren! Vereinfacht gesagt: Wenn Forscher*innen im Jahr 1989 100 Gramm Insekten in einer Falle sammelten, sammelten sie im Jahr 2016 nur noch 25 Gramm! Drei Viertel der Insekten sind in weniger als 30 Jahren verschwunden, selbst in Naturschutzgebieten! Auch andere Studien zeigen den Rückgang vieler Insekten auf der ganzen Welt. Für die meisten Orte haben wir jedoch nicht genügend Daten, um genaue Zahlen zu nennen.

Was sind die Gründe für das Insektensterben?

Der Rückgang der Insekten hat mehrere Ursachen, die mit dem menschlichen Handeln zusammenhängen.

Folgendes trägt zum Insektensterben bei:

  • Lebensraumverlust und Veränderung der Landschaft (Städte/Siedlungen, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, …)
  • Dadurch bedingter Mangel an Nahrung (z.B. mangelnde Vielfalt an Blütenpflanzen) und Nistplätzen
  • Klimawandel
  • Giftstoffe (z.B. Bekämpfungsmittel gegen Insekten)
  • Lichtverschmutzung
  • Gebietsfremde Arten
  • Krankheiten und Parasiten

Landwirtschaft, die keine Vielfalt bietet, gibt Insekten wenig Nahrung und Lebensraum.

Wenn menschliches Handeln, die Ursache für das Insektensterben ist, so benötigen wir bessere Handlungen, um den Trend umzukehren! Wir müssen nicht nur das Problem kennen, sondern wir müssen aktiv werden!

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